Presseartikel: Abi und Handwerk: Ein Projekt auf Erfolgskurs

Im zweiten Jahr läuft ein Projekt an der Fahrzeugakademie Schweinfurt, das sich in Zusammenarbeit mit der Berufsschule Haßfurt speziell an Abiturienten richtet. Die jungen Leute können in zweieinhalb statt dreieinhalb Jahren ihre Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker abschließen und während dieser Zeit schon einen Teil der Meister-Qualifizierung in Angriff nehmen. Ausbildungsbetriebe und Azubis äußerten sich bei der Tagung in Schweinfurt sehr positiv.

 

Im September 2013 startete das Projekt mit insgesamt 19 Schülern, das Einzugsgebiet erstreckte sich dabei über ganz Franken. Ein Jahr später ging die zweite Klasse an den Start, diesmal mit 18 Schülern, davon zehn aus Unterfranken, fünf aus Mittelfranken, zwei aus Oberfranken und einer aus der Oberpfalz. Es sei auch diesmal wieder eine homogene Gruppe aus leistungsfähigen und (meistens) leistungswilligen Schülern gewesen, betonten die Schulvertreter. So sei es zu schaffen, dass der komplette Inhalt der 14 Lernfelder in fünf Fächern einer solchen Ausbildung kompakt in deutlich verkürzter Zeit vermittelt werden könne. Die Fächer sind: (Fachbezogen) Service, Diagnose, Instandsetzen sowie Um- und Nachrüsten. Dazu kommen die beiden allgemeinen Fächer Sozialkunde und Sport.

Chance auch für Betriebe

"Diese Schüler werden aber auch schon während ihrer Ausbildung in den jeweiligen Betrieben mit deutlich anspruchsvolleren Aufgaben konfrontiert", erläuterten Akademieleiter Mathias Dingfelder und seine Stellvertreterin Iris Hiller. Bei der Abschlussveranstaltung in der Fahrzeugakadmie zogen die Vertreter der Berufsschule, der Handwerkskammer und auch der Ausbildungsbetriebe ein äußerst positives Resümee. Auch wenn nur wenige Azubis nach dem Ende der Ausbildung in den jeweiligen Betrieben blieben, überwiegend strebten die jungen Leute dann ein entsprechendes Studium an, seien fast alle bereit, dieses Projekt auch weiter zu unterstützen. Einer der Ausbilder brachte es so auf den Punkt: "Einer bleibt bestimmt mal bei uns hängen."

Nach der Gesellenprüfung gebe es eine ganze Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten, betonte Dingfelder. Durch das vorhandene Abitur stehe der Weg zum direkten Studium sowieso offen, es könne aber auch zum Beispiel der Betriebswirt des Handwerks angeschlossen werden oder eben die Meisterprüfung. Für diese Wege gebe es auch diverse Vertragskonstellationen mit mehr oder weniger Kostenbeteiligung der Betriebe und den damit einhergehenden Verpflichtungen der Schüler.

"Das sollte aber jeder etwas finden", merkte Hiller an. Diese weiterführenden Wege könnten selbstverständlich auch bundesweit in jedem Kammerbezirk durchgeführt werden. Der bequemste Weg sei allerdings die Belegung dieser Ausbildungsmodule innerhalb der Fahrzeugakademie, "eine Möglichkeit, die leider noch zu wenig bekannt ist", so Dingfelder.

Vorteil für die Karriere

Die auf die spezifischen Anforderungen des Kfz-Handwerks ausgerichteten Qualifizierungsmodule an der Akademie bedeuteten in jedem Fall einen Vorteil für eine künftige Karriere in einem Kfz-Betrieb. Und hier gibt es immer mehr Betriebe, die 30 oder 50 Mitarbeiter und damit auch sehr interessante Jobs im Angebot hätten. Auch eine Tatsache, die noch zu wenig bekannt ist, wie Iris Hiller sagt.

(Quelle: Mainpost - 08.07.2015)

 

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